Erfolgreiches Zuger Fechtwochenende

Mit Manon Emmenegger und Severin de Sepibus stellte der Zuger Fechtclub diesen Samstag am Qualifikationsturnier des schweizerischen Fechtverbandes in Genf eine zwar kleine, wie sich aber im Verlauf des Turnieres herausstellte durchaus feine Delegation.

Emmenegger bestätigt bisherige Saisonresultate souverän
Für Emmenegger war es nach den beiden Qualifikationsturnieren in Lausanne und Lugano bereits das dritte für die nationale Rangliste zählende Turnier der Saison. Trotz einer nur kurzen Saisonvorbereitung wegen geschlossenen Trainingsgefilden aufgrund der Sommerferien, konnte die 16-jährige Baarerin dank fleissiger Trainingsarbeit mit dem neuen Cheftrainer Franco Cerutti einen weiteren grossen Schritt nach vorne machen. Dank tollen Resultaten in den ersten beiden Qualifikationsturnieren der Saison startete sie als eine der Mitfavoritinnen in das Turnier. Mit entsprechend viel Selbstvertrauen legte sie eine makellose 1. Vorrunde auf die Bahn und gewann alle ihre 6 Gefechte, womit sie sich vorrübergehend sogar an die Spitze des 59-köpfigen Teilnehmerfeldes setzen konnte. Auch Vorrunde Nummer 2 überstand sie mit nur einer einzigen Niederlage souverän und konnte entsprechend gut gesetzt als Turniernummer 4 in die entscheidende Phase des Turniers einziehen.

Nach einem Freilos im Tableau der letzten 64 kämpfte sie sich in der Runde der letzten 32 nach anfänglichen Schwierigkeiten zurück ins Gefecht und konnte ihre Gegnerin Justine Praz aus Sion doch noch in die Schranken weisen. Im anschliessenden Achtelfinale traf sie mit der Französin Clara Michetti auf eine vermeintliche Angstgegnerin. Dank speziell zurechtgelegter und perfekt umgesetzter Taktik kontrollierte Emmenegger das Gefecht allerdings von Beginn weg souverän und zog nach einem 15:4 Kantersieg verdient in die Runde der letzten 8 ein.

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Manon Emmenegger in Aktion. Foto: Urs Emmenegger

 

Dort traf sie mit Elsa Guillon auf eine weitere Französin und hatte zudem das Pech, dass Betreuer de Sepibus gleichzeitig ebenfalls auf der Planche antreten musste und sie daher auf sich allein

e gestellt war, währendem ihre Gegnerin von einem ganzen Coachingstaff unterstützt wurde. Lange konnte Emmenegger trotzdem mithalten, musste ihrer Gegnerin dann allerdings zum Schluss nach einer knappen 13:15 Niederlage trotzdem zum Sieg gratulieren.

Mit Schlussrang 6 hat sie ihre gute Form allerdings ein weiteres Mal unter Beweis stellen können und darf sich als Belohnung nun darauf freuen, in Bälde und völlig ohne Druck in Montreux (SUI) und Klagenfurt (AUT) ihre ersten internationalen Turniererfahrungen sammeln zu dürfen. Sie wurde vom nationalen Verband Swiss-Fencing nämlich selektioniert, um an diesen beiden Turnieren im Rahmen des European Cadet Circuits ihre Landesfarben vertreten zu dürfen. Der Zuger Fechtclub gratuliert Manon recht herzlich dazu!

 

de Sepibus überrascht bei den Aktiven
Vor einer ganz anderen Ausganslage stand Severin de Sepibus im 1. Qualifikationsturnier der Aktiven. Dank einer Regeländerung von Swiss-Fencing sind nun nur noch die 4 Fechter des A-Nationalkaders von diesen Selektionsturnieren befreit. Alle anderen Kaderfechter müssen sich von nun an der Konkurrenz der Nichtkaderfechter stellen. Dementsprechend stark besetzt war das 86-köpfige Teilnehmerfeld.

de Sepibus, erst vor 2 Tagen aus einem längeren Urlaubsaufenthalt zurückgekehrt, musste somit ohne jegliches absolviertes Training direkt in die Saison einsteigen. Der Zuger Routinier erwartete daher nicht allzu viel und legte sich für den Kaltstart eine spezielle Defensivtaktik mit möglichst einfachen Aktionen zurecht. Dies ging erstaunlich gut auf und so konnte er insgesamt 5 Vorrundengefechte für sich entscheiden. Einzig der aktuellen Nummer 10 der Schweiz – Georg Kuhn aus Zürich – musste er sich mit dem knappst möglichen Score von 4:5 geschlagen geben. Entsprechend gut gesetzt stieg er von Zwischenrang 11 in die Direktausscheidung ein.

Nach einem Freilos im 128er Tableau besiegte er in der Runde der letzten 64 mit Yannick Schmidli aus Sion einen Nachwuchsfechter ohne Probleme. In der Runde der letzten 32 wartete dann allerdings ein ganz anderes Kaliber. Mit dem Luganesi Michele Niggeler, seinerseits aktuelle Nummer 6 der Schweiz und Kaderfechter, wartete der erwartet harte Prüfstein. de Sepibus liess sich davon allerdings nicht beeindrucken und zog seine zurechtgelegte Taktik weiterhin mit letzter Konsequenz durch. Er führte von Beginn weg und konnte die meisten Fehler seines Gegners kaltschnäuzig ausnutzen. Nach einer abgeklärten Leistung durfte er dank eines 15:13 Sieges in die Runde der letzten 16 einziehen.

Dort wartete erneut der Zürcher Georg Kuhn auf den Baarer. de Sepibus konnte das Gefecht lange mitbestimmen und führte bis zu Beginn des letzten Drittels sogar noch mit 9:8. Danach unterliefen ihm allerdings vier Fehler in Serie, worauf er seine Taktik nicht mehr durchziehen konnte und am Ende Kuhn nach einer 10:15 Niederlage zum zweiten Mal an diesem Tag zu einem verdienten Sieg gratulieren musste.

Mit Schlussrang 9, was gleichzeitig 5. Bester Schweizer bedeutete, darf er aufgrund der speziellen Ausgangslage allerdings mehr als zufrieden sein.

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Severin de Sepibus in Aktion. Foto: Urs Emmenegger

Cerutti an Veteranen WM ohne Wettkampfglück
Ebenfalls selbst im Einsatz als Aktiver stand mit Franco Cerutti der neue Cheftrainer des Zuger Fechtclubs. Der 50-jährige gebürtige Tessiner qualifizierte sich als einer von vier Schweizer Vertretern für die Veteranen Weltmeisterschaften in der Kategorie der 50 bis 60-jährigen im bulgarischen Varna. Nach durchzogener Vorrunde mit 2 Siegen bei 3 Niederlagen schaffte er im 73-köpfigen Teilnehmerfeld zwar den Einzug in die Runde der letzten 64, musste sich dort allerdings hauchdünn seinem italienischen Konkurrenten Edoardo Toraldo mit 5:6 geschlagen geben. Für einmal stand ihm das Wettkampfglück nicht zur Seite und am Ende resultierte Schlussrang 46.

Emmenegger doppelt nach bei den Juniorinnen
Nur einen Tag nach ihrem tollen Ergebnis startete Manon Emmenegger zu Trainingszwecken auch noch in der nächst höheren Kategorie der Juniorinnen, um sich an den höheren Rhythmus zu gewöhnen. Von Beginn weg zeigte sie ein überraschend starkes Turnier und musste sich erst im Achtelfinale der späteren Turniersiegerin Alexandra Blum aus Basel geschlagen geben. Am Ende resultierte ein toller 11. Rang.


Circuit National de la Jeunesse, Genf (05.10.2013)
Kadetten Mädchen (15-17 Jahre, 59 Teilnehmerinnen):

1. Justine Rognon (Neuchâtel)
2. Elsa Guillon (FRA)
3. Aurore Favre (Sion) und Solene Masserey (Sierre)

ferner:
6. Manon Emmenegger (Zuger Fechtclub)

 

Tournois Clarins, Genf (05.10.2013)
Aktive Herren (86 Teilnehmer):

1. Peer Borsky (Zürich)
2. Valentin Pirek (Genf)
3. Bernardo Dellarue-Bizzini (Basel) und Valentin Sannier (ITA)

ferner:
9. Severin de Sepibus (Zuger Fechtclub)

Link zu den vollständigen Ranglisten

 

Veteranen Weltmeisterschaften, Varna (BUL) (04.10.2013)
Kategorie 50-60 Jahre Herren (73 Teilnehmer):

1. Volodymyr Sokolov (UKR)
2. Philippe Cony (FRA)
3. Casimo Ferro (ITA) und Frank van Dyke (USA)
ferner:
46. Franco Cerutti (SUI / Zuger Fechtclub)

Link zu den vollständigen Ranglisten


Circuit National de la Jeunesse, Genf (06.10.2013)
Juniorinnen Mädchen (17-19 Jahre, 35 Teilnehmerinnen):

1. Alexandra Blum (Basel)
2. Kim Büch (Basel)
3. Annick Faivre /Zürich) und Amandine Ischer (Vevey)

ferner:
11. Manon Emmenegger (Zuger Fechtclub)