Franco Cerutti bei der Veteranen WM in Varna (BUL)

Mit Franco Cerutti, der letzte Woche seinen 50. Geburtstag feierte, hat der Zuger Fechtclub nicht nur einen ausgezeichneten Fechtmeister engagiert, sondern auch einen noch immer exzellenten Aktiv-Fechter, der sein Können noch immer regelmässig auf der Planche testet. Dieses Können darf er nächsten Freitag bei der Veteranen-Weltmeisterschaft im Bulgarischen Varna unter Beweis stellen. Tobias Bollmann, Präsident des Zuger Fechtclubs, hat ihn vor seiner Abreise noch einige Fragen stellen dürfen.

Franco, was sind deine Ziele an den Weltmeisterschaften?

Ich habe nur ein Ziel: Ich möchte eigentlich nur von Treffer zu Treffer denken und natürlich den nächsten Treffer setzen. Und wenn es nicht klappt, dann probiere ich halt bei der nächsten Aktion, den Treffer zu setzen, ganz einfach…

Wie unterscheidet sich das Veteranen-Fechten vom „normalen“ Senioren-Fechten?

Beim Veteranen-Fechten ist viel Geduld gefragt. Daneben spielen aber natürlich auch die technischen Fähigkeiten des Fechters, die taktische Ausrichtung, Fitness und eine ganz feine Spitze eine grosse Rolle. Man darf nicht vergessen, dass unter den Veteranan viele Weltmeister oder sogar Olympiasiger vetreten sind. Dies sind noch immer ausgezeichnete Fechter, auch wenn sie nicht mehr die Jüngsten sind. Daneben darf man ebenfalls nie vergessen, dass die Veteranen-Stufe direkt nach den Senioren kommt und dabei nicht alles Können verloren geht.

Du bist immer noch ein aktiver Fechter. Was bringt dir das bei der Ausübung als Maître?

Als aktiver Fechter kann ich als Trainer den Athleten besser verstehen. Da als aktiver Fechter das Tempo eine ganz wichtige Rolle spielt, bin ich z.B. während den Einzellektionen weiterhin körperlich fit und kann, was das Tempo betrifft, mit meinen Schützlingen mithalten. Dies würde mit der Zeit verloren gehen, wenn ich mich nur als Trainer engagieren würde. Daneben kann ich die Fechterinnen und Fechter auf der Bahn besser verstehen. So verstehe ich ihre Gedankengänge und kann so deshalb besser auf die Athelten eingehen. Aus all diesen Gründen werde ich immer beides bleiben – aktiver Fechter und Maître.

Was sind deine Rituale vor einem Turnier?

Wenn es die Umstände zulassen, versuche ich eine Woche vor dem Wettkampf so viel wie möglich zu schlafen, so dass ich am Turniertag ausgeruht zur Sache gehen kann. Ich versuche während einem Turnier mich mit passender Musik positiv zu beeinflussen und denke dabei immer auch nur an schöne Sachen. Diese positive Energie versuche ich dann, auf der Bahn in Treffer umzuwandeln. Und wenn es dann trotzdem nicht klappt, dann denke sogleich an das nächste Turnier, bei dem ich die gemachten Fehler verbessern kann.

Franco Cerutti ist neben Theo Fröhlich, Christian Dousse und Boris Drahusak der vierte Schweizer Degenfechter in der Kategorie Degen Herren 50+. Knapp 80 Fechter kämpfen nächsten Freitag ab 9.00 Uhr lokale Zeit um die begehrten Medaillen.

DER ZUGER FECHTCLUB WÜNSCHT FRANCO CERUTTI VIEL GLÜCK!!!