Grossaufgebot an Zuger Fechtern im Einsatz

Gleich 7 Mitglieder des Zuger Fechtclubs standen dieses Wochenende im Einsatz. Währendem es bei den Nachwuchskräften in St. Gallen um nationale Landesmeistertitel ging, kreuzten die Aktiven im französischen Colmar international die Klingen.

Zuger Kadettinnen bezahlen Lehrgeld
Als erste standen dieses Wochenende mit Lena Hausherr, Rebecca Kessler und Carla Neininger die Kadettinnen (15-17 Jahre) bei den Schweizermeisterschaften in St. Gallen auf der Planche. Alle drei Zugerinnen sind entweder erst kurz im Fechtsport aktiv oder aber erst auf diese Saison hin neu in diese Alterskategorie aufgestiegen. Dementsprechend mussten sie noch etwas Lehrgeld bezahlen. Nach etwas durchzogenen Vorrunden mit vereinzelten Siegen (Hausheer 1V/5D, Kessler 2V/3D, Neininger 0V/5D) trafen die Zugerinnen in der anschliessenden Direktausscheidung allesamt auf besser klassierte Gegnerinnen, denen sie dann dementsprechend unterlagen. Am Ende resultierten so die Schlussränge 25 (Kessler), 33 (Hausheer) und 34 (Neininger). Ein lehrreiches Turnier war es für die drei Nachwuchsfechterinnen zusammen mit Trainer István Katona allerdings allemal.

Schwestern vertreten Zuger Farben bei den Juniorinnen
Am Sonntag vertraten bei den Juniorinnen (18-20 Jahre) mit Manon und Solange Emmenegger zwei Schwestern mit unterschiedlicher Ausgangslage die Zuger Farben. Währendem die bald 18-jährige Manon Emmenegger als Silbermedaillengewinnerin des Vorjahres mittlerweile der Juniorennationalmannschaft angehört, kümmert sich ihre bald 20-jährige Schwester Solange Emmenegger seit längerer Zeit als Assistenztrainerin des Zuger Fechtclubs in erster Linie vorbildlich um den Nachwuchs und steht daher nur noch sporadisch selber auf der Planche. Beide zeigten für ihre jeweiligen Verhältnisse tolle Vorrundenleistungen (Manon Emmenegger 5V/0D, Solange Emmenegger 3V/2D ) und waren dadurch entsprechend gut gesetzt. Währendem Manon Emmenegger im Tableau der letzten 32 als Nummer 2 des Zwischenklassementes ein Freilos genoss, eliminierte Solange als Nummer 15 ihre Gegnerin sicher, worauf es in der Runde der letzten 16 zum Direktduell zwischen den beiden Schwestern kam. Dort setzte sich die weitaus turniererfahrenere Manon dann sicher durch, verlor jedoch ihr nächstes Gefecht um den Einzug in die Vorschlussrunde und die damit verbundene Medaille gegen die Bernerin Leandra Schibler klar. Am Ende resultierten die Schlussränge 5 (Manon Emmenegger) und 12 (Solange Emmenegger) für die beiden Schwestern. Währendem Solange Emmenegger mit diesem Resultat sehr zufrieden sein dürfte, hatte sich Manon Emmenegger insgeheim wohl doch etwas mehr erhofft. Viel Zeit zum Hadern hat sie glücklicherweise jedoch nicht. Als erfahrene Athletin weiss sie, wie Nahe Erfolg oder Misserfolg im Fechtsport beieinander liegen können. Oft entscheiden schliesslich nur kleinste Details über Sieg oder Niederlage. Schon nächstes Wochenende kann sie anlässlich des Weltcups der Juniorinnen in Helsinki (FIN) wieder zeigen, was wirklich in ihr steckt. Neue Schweizermeisterin wurde mit der für den Zürcher Fechtclub startenden Ostschweizerin Cristina Spiegelburg erfreulicherweise eine Athletin mit sehr guten Beziehungen zum Zuger Fechtclub, ist sie doch seit längerer Zeit eine der besten Freundinnen von Manon Emmenegger im Fechtzirkus. Der Zuger Fechtclub gratuliert Cristina recht herzlich zu diesem tollen Erfolg!

Capaldo und de Sepibus überzeugen in Colmar
Parallel zu den Nachwuchskräften kreuzten auch die Aktiven im Rahmen des internationalen Circuit Européen im elsässischen Colmar die Klingen. Mit Daniel Capaldo und Severin de Sepibus waren auch zwei Kolinstädter bei diesem Monsterturnier mit 217 Teilnehmern aus 13 Ländern mit am Start. Und die beiden wussten erfreulicherweise zu überzeugen. Mit guten Vorrundenleistungen am Samstag (Capaldo 5 Siege bei 6 Niederlagen, Zwischenrang 112 / de Sepibus 8 Siege bei 3 Niederlagen, Zwischenrang 51) qualifizierten sich beide Zuger Degenfechter souverän für das K.O.-Tableau der besten 128 Fechter vom Sonntag.

Dort war dann für Capaldo gegen den Niederländer David van Nunen allerdings kein Kraut mehr gewachsen. Nach einer klaren 8:15 Niederlage beendete er das Turnier auf dem 114. Schlussrang. Zufrieden sein darf er jedoch trotzdem, konnte er sich doch von Gefecht zu Gefecht teilweise massiv steigern.

Teamkollege Severin de Sepibus hingegen konnte nach anfänglichen Startschwierigkeiten den Linkshänder Benoit Omont aus Luxemburg doch noch mit 15:14 in die Knie zwingen. Einmal mehr konnte er dabei seine Nervenstärke unter Beweis stellen. Zum insgesamt 6. Mal musste er an diesem Wochenende in die Zusatzminute nach „sudden death“, wobei er alle 6 Verlängerungen für sich entscheiden konnte. Die Runde der letzten 64 bedeutete dann allerdings auch für ihn Endstation. Gegen den späteren Turniersieger Ronan Gustin aus Frankreich, gelang ihm zwar eine gute Leistung, doch am Ende musste er die klare Überlegenheit der ehemaligen Weltnummer 17, welche schon mehrere Podiumsplätze an Weltcupturnieren erreichte, anerkennen. Nach einer klaren 9:15 Niederlage, beendete er das Turnier als 6. bester von insgesamt 29 Schweizern auf dem guten 49. Schlussrang.

Für die beiden Kolinstädter gilt es nun, die gute Form bis nächstes Wochenende zu konservieren. Als Team werden sie gemeinsam am traditionellen internationalen Degenmarathon in Fribourg teilnehmen, wo es dieses Jahr in einem erwartet starken Teilnehmerfeld begehrte Uhren im Gesamtwert von EUR 6000 zu gewinnen gibt.

SM Kadettinnen St. Gallen 2014
Die Zuger Kadettinnen Rebecca Kessler, Carla Neininger und Lena Hausheer (von links) zusammen mit Trainer István Katona.
Colmar 2014
Die Zuger Severin de Sepibus (links) und Daniel Capaldo in Colmar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SM Juniorinnen St. Gallen 2014
Die Juniorinnen Manon (links) und Solange Emmenegger zusammen mit Schiedsrichter John Hosking (2. v.l.) und Trainer István Katona.
SM Juniorinnen St. Gallen 2014 II
Solange (links) und Manon Emmenegger.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schweizermeisterschaften, St. Gallen (01./02.11.2014):

Kadettinnen (15-17 Jahre, 37 Teilnehmerinnen):
1. CUGINI Francesca (Lugano Scherma) 
2. SOLARI Demetra (SESAF Fribourg)
3. FAVRE Aurore (SE Sion) und ROGNON Justine (SE Neuchâtel)

ferner:
25. KESSLER Rebecca (Zuger Fechtclub)
33. HAUSHEER Lena (Zuger Fechtclub)
34. NEININGER Carla (Zuger Fechtclub) 
Die gesamte Turnierdokumentation gibt es hier.


Juniorinnen (18-20 Jahre, 30 Teilnehmerinnen)

1. SPIEGELBURG Cristina (Zürcher Fechtclub)
2. MÖSCHLIN Noemi (Zürcher Fechtclub)
3. SCHIBLER Leandra (AFC Bern) und PEGO MAGALHAES Jenny (SE Neuchâtel)

ferner:
5. EMMENEGGER Manon (Zuger Fechtclub)
12. EMMENEGGER Solange (Zuger Fechtclub)
Die gesamte Turnierdokumentation gibt es hier.

Circuit Européen, Colmar (FRA) (01./02.11.2014):

Aktive Herren (217 Teilnehmer, Resultate der Schweizer bis Tableau 128):
1. GUSTIN Ronan (FRA)  
2. MARCHAL Virgile (FRA)
3. BORSKY Peer (SUI) und BLASZYCK Alexandre (FRA)

ferner (die Schweizer):
14. STAUB Florian (SUI)
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28. OSWALD Charles-Eric (SUI)
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40. NIGGELER Michele (SUI)
41. BRUNOLD Bruce (SUI)
49. DE SEPIBUS Severin (SUI / Zuger Fechtclub)
53. MÜLLER NIELABA Gabriel (SUI)
55. OBERSON Alexandre (SUI)
62. FAERBER Stephan (SUI)
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85. SCHMIDLI Yannick (SUI)
90. PYREK Valentin (SUI)
99. ROGNON Antoine (SUI)
100. STALDER Léonard (SUI)
108. OBERSON Philippe (SUI)
112. CHENAUX Alec (SUI)
114. CAPALDO Daniel (SUI / Zuger Fechtclub)

Die gesamte Turnierdokumentation gibt es hier.