Bei strahlendem Sonnenschein und entsprechend warmen Temperaturen in der Turnhalle fand diesen Sonntag in den Gefilden des akademischen Fechtclubs Zürich an der Universität Irchel eine weitere Austragung der traditionellen Tissot Trophy (auch als Zürcher Degenmarathon bekannt) statt. Die Rekordteilnehmerzahl von insgesamt 71 Startenden aus 5 Nationen balgte sich um die tollen Preise, wobei sich jeweils die beste Dame sowie der beste Herr über eine wertvolle neue Tissot Uhr freuen darf. Das Turnier wurde seinem Namen einmal mehr vollends gerecht, denn es war ein regelrechter Marathon, bei welchem der Sieger erst nach 9 Stunden feststand! Mit dabei waren auch die 3 Zuger Philippe Alff, John Hosking und Severin de Sepibus.
Nach einer ersten Setzungsrunde wurden die Teilnehmer auf insgesamt vier 17er und 18er Poules aufgeteilt, in welcher nach dem Modus jeder gegen jeden gefochten wurde. Es kam also definitiv jede und jeder zum Fechten. Turnierdebütant Alff schlug sich ganz achtbar und konnte am Ende mit 10 Siegen bei 6 Niederlagen eine positive Bilanz aufweisen. In der Endabrechnung verpasste er das Tableau für die anschliessende Direktausscheidung der letzten 16 Herren allerdings deutlich und wurde am Ende solider 31.
Routinier John Hosking focht bei seiner in etwa 10. Teilnahme an diesem Turnier teilweise stark, jedoch fehlte ihm die nötige Konstanz. Mit insgesamt 7 Siegen bei 9 Niederlagen verpasste auch er die Endausmarchung und klassierte sich am Schluss auf Rang 35.
Severin de Sepibus hingegen startete bei seiner in etwa 15. Teilnahme an der Tissot Trophy stark und gewann ein Gefecht nach dem anderen. Erst gegen Ende der riesigen Poule musste er 3 Gegnern mit 4:5 den Vortritt lassen. Insgesamt resultierten allerdings 13 Siege bei 3 Niederlagen. Damit klassierte sich der Zuger auf Zwischenrang 12 und zog somit in die finale K.O. Runde ein.
Dort stand ihm mit dem als Nummer 5 gesetzten Franzosen Alexandre Arbelet ein bisher unbekannter Gegner gegenüber. de Sepibus startete jedoch schwungvoll und liess seinen Kontrahenten gar nicht erst gross aufkommen. Am Ende zog er dank einem souveränen 15:4 Sieg verdient ins Viertelfinale ein. Dort stand ihm mit dem Zürcher Stefan Keller ein altbekannter und ebenso unbequemer Linkshänder gegenüber. de Sepibus startete entsprechend vorsichtig ins Gefecht und führte nach den ersten 3 Minuten gerade Mal mit 2:0. Auch im Anschluss war das Gefecht stark taktisch geprägt und zog sich über die gesamte Dauer von 9 Minuten hinweg. Stets in Führung liess der Zuger auch hier nichts anbrennen und zog nach einem sicheren 15:11 Sieg in die Vorschlussrunde ein. Dort stand ihm mit Bruce Brunold der nächste unbequeme Linkshänder aus Zürich gegenüber. de Sepibus riss die Initiative gegen den aktuellen Weltcupfechter gleich von Beginn weg an sich und führte bis in die Hälfte des Mitteldrittels jeweils knapp. Danach ging ihm allerdings sprichwörtlich die Luft aus und kleine Fehler schlichen sich ein, welche Brunold resolut auszunutzen wusste. Der Zürcher zog somit davon und de Sepibus musste am Ende nach einer 11:15 Niederlage die Überlegenheit des Gegners anerkennen. Mit Schlussrang 3 darf er allerdings trotzdem zufrieden sein, auch wenn es einmal mehr nur knapp wieder nicht zur angestrebten Uhr gereicht hat.
Tissot Trophy (Zürcher Degenmarathon), Zürich (16.06.2013), 71 Teilnehmende
Herren:
1. Danilo Zanin (ITA)
2. Bruce Brunold (Zürcher Fechtclub)
3. Severin de Sepibus (Zuger Fechtclub) und Michel Zurflüh (AFZ) ferner: 31. Philippe Alff (Zuger Fechtclub) 35. John Hosking (Zuger Fechtclub)
Damen:
1. Kerstin von Toll (GER)
2. Anne-Käthi Obrecht (SE Basel)
3. Regula Bräker und Fabienne Andreoli (beide AFZ) keine Zugerinnen am Start